

REPAIR (2021/22)

Repair ist wahrscheinlich die dringlichste Aufgabe der Gegenwart.
(repair, engl. reparieren, erneuern, heilen, wieder gut machen).
Wie lässt sich Reparatur auf eine Art und Weise umsetzen, dass Veränderungen nachhaltig möglich werden? Wie kann Repair zu einer Methode der Achtsamkeit werden? Welche Strategien gibt es, um nicht aufzugeben? Können wir miteinander (über Alters-, kulturelle, religiöse, Klassen- und Bildungsgrenzen hinweg) lernen und arbeiten und über sicht- und unsichtbare soziale Grenzen hinweg zueinander finden in einer Praxis von Care & Repair? Lässt sich aus der Bewusstmachung und Sichtbarkeit von Narben Widerstandsfähigkeit gewinnen? Und kann die Kunst dabei helfen, die Töne und Stimmen des Dazwischen zu hören und Utopiefähigkeit zu erlangen? All diesen Fragen gingen wir im Studienjahr 2021/22 nach.
IM RAHMEN DES ANGEWANDTE FESTIVALS
RESPONSE/ABILITY
(Jahresausstellung der Klasse für Alle)
Datum Dienstag 28. Juni – Freitag 1. Juli 2022, 11–21 Uhr
Ort Atelier im Heiligenkreuzerhof




In der in der Gruppe der Klasse für Alle (AGORA) erarbeiteten Ausstellung zum Angewandte Festival wurden sowohl laufende Projekte und Praktiken als auch die dahinter liegenden Ideen gezeigt – ein Resümee des Jahres.
Mit Gruppen- und Einzelarbeiten von Astrid Boesch-Bodisch, Georg Eckmayr, Erika Farina, Clemens Joham, Isa Klee, Johanna Preissler, Magdalena Stückler, Ritger Traag, Johannes Wiener.

SILENT EARTH
Öffentliches Gespräch
mit Lisa Maria Enzenhofer, Edgar Honetschläger, Isa Klee und Josef Mikocki. Moderation: Andrea Lumplecker
Datum Dienstag 28. Juni 2022
Ort Oskar Kokoschka Platz


Eine Magerwiese mit angrenzenden Gehölzstrukturen am Oskar-Kokoschka-Platz, auf der Schafgarbe, weiße Heideschnecken und eine Vielzahl von Insekten leben, ist Ausgangspunkt für die Ausverhandlung der Interessen nichtmenschlicher Organismen und deren Berücksichtigung in der Gestaltung von öffentlichem Raum. Vor dem Hintergrund der Vielfachkrisen setzten wir uns mit dem Ort und seiner biodiversen Bewohner:innenschaft neu in Beziehung, sammelten Daten in einem Citizen-Science-Projekt und entwickelten konkrete Handlungsansätze für den Ort als Biodiversitätsfläche.

LINKING THREADS / COMMON GROUND
Workshop
mit Erika Farina + Johanna Preissler
Ort Atelier im Heiligenkreuzerhof
Datum Mittwoch 29. Juni 2022, 11–21 Uhr



eCO/sphere
Workshop
mit Ritger Traag
Datum Donnerstag 30. Juni 2022, 11–18 Uhr
Ort Atelier im Heiligenkreuzerhof, Stiege 8, Erdgeschoß



TRAGEN UND GETRAGEN WERDEN
Feldenkrais Workshop
mit Ute Neuber und Philipp Ruthner
Datum Freitag 1. Juli 2022, 16–20 Uhr
Ort Heiligenkreuzerhof, Stiege 8, Erdgeschoß




SOMMERSEMESTER 2022
LEARNING BY HEART
TEXT, PERFORMANCE, BAR
Ort Atelier im Heiligenkreuzerhof, Stiege 8, Ergeschoß
Datum Dienstag 31. Mai, 18–19:45 Uhr
Students from CROSS DISCIPLINARY STRATEGIES presented their works from the seminar “Learning by Heart. Bringing together Memory and Imagination” with Leander Gussmann. Afterwards, the window bar was operated by the „Klasse für Alle“ Team



ZEICHNEN IST POLITISCH
Salvage Art Institute präsentierte
WHAT WENT WRONG WITH PICASSO’S GUERNICA?
Sprache Englisch
Ort Atelier im Heiligenkreuzerhof, Stiege 8, Ergeschoß
Datum Dienstag 17. Mai, 17–19 Uhr

Die Reihe “Zeichnen ist Politisch” wurde initiiert von Veronika Dirnhofer, Elke Krasny und Ruby Sircar.
Anmeldung: v.dirnhofer@akbild.ac.at
Die Künstlerinnen Natalka Diachenko und Kateryna Lysovenko, die beide derzeit in Österreich (Krems bzw. Graz) leben, leiteten den Workshop für Salvage Art Institute: Natalka Diachenko arbeitet mittels dokumentarischer Fotografie und Film. Sie lebt und arbeitet in Kiew. Mitglied der Kunstinitiative DE NE DE. Kateryna Lysovenko beschäftigt sich mit Malerei und erforscht deren Geschichte im Sinne von Mythenbildung und Propaganda. Mit ihrer Arbeit wirbt sie für eine utopische Welt, in der die Menschheit frei ist. Kateryna lebt und arbeitet in Kiew.

WINTERSEMESTER 2021/22
REPAIR TOGETHER (OFFENES ATELIER)
Date Wednesdays 3–5 pm (Wintersemester 2021/22)
Location Classroom, Heiligenkreuzerhof
Certificate On regular attendance, there is the option to get a certificate for this course from Angewandte



Im OFFENEN ATELIER (15-17 Uhr) können – einzeln oder gemeinsam – bereits begonnene oder neue Repair- und Care-Arbeiten fortgesetzt, vertieft und geübt werden. An jedem Mittwoch soll es einen Repair-Schwerpunkt geben, es können aber auch viele Techniken nebeneinander angewendet werden. Die Fähigkeiten von einzelnen sollen in die Gruppe gestreut werden.
Schön, wenn sich jemand findet, um die anderen anzuleiten oder eine Technik vorzustellen, oder wenn jemand ein Impulsreferat halten möchte. Mending, Geräte-Repair, Seed-activism, Bodywork sind nur Beispiele für Arbeitsmöglichkeiten. Dieses Arbeiten wird von Gesprächen über Theorien, Hintergründe und Notwendigkeiten von Repair in unserer gegenwärtigen Gesellschaft begleitet sein.

AGORA
From practice to theory to practice – Talk, exchange, connect, care, act
Date Wednesdays from 5 pm (Winter semester 2021/22)
Location Classroom, Heiligenkreuzerhof
Certificate On regular attendance, there is the option to get a certificate for this course from Angewandte


Ab 17 Uhr wird mittwochs der Arbeitstisch für mitgebrachtes Essen geräumt und das Atelier in eine open end AGORA überführt. Themen, die in den vorangegangenen Walks, Ausstellungsbesuchen und Workshops erstmals angesprochen wurden, finden hier mitsamt den eigenen zwischenzeitlichen Reflexionen eine Fortsetzung. Das Versammeln in der Runde soll Möglichkeit für weiterführendes Sprechen, Austausch, Diskussionen, Vernetzung, Filmeschauen, das Planen künftiger Repair-Veranstaltungen und -aktionen sein. Und vieles mehr. Bring food and drinks to share

ARTIVISM READING GROUP
Miteinander Lesen und Handeln (deutsch/englisch)
Termin Montag 18–19.30 Uhr, 14-tägig (Wintersemester 2021/22)
Termine 4.10., 18.10., 1.11., 15.11., 29.11., 13.12.2021, 10.1., 24.1.2022
Ort im lockdown zoom only!
Zertifikat Bei regelmäßiger Teilnahme (Anwesenheit 80%) besteht die Möglichkeit, diesen Kurs mit einem Zertifikat der Angewandten abzuschließen.
Der Begriff „Artivism” entstand Ende der 1990er Jahre, als Chicana Künstler:innen in Kalifornien und Zapatista Artists in Chiapas unter diesem Label politische Aktionen mittels künstlerischer Methoden durchführten. Wir leihen den Begriff, um zu verdeutlichen, dass wir unsere künstlerische Praxis vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Probleme sehen.
Inspiration und Hintergrund dafür sind Texte: Poesie, Manifest, Science Fiction oder Theorie – gemeinsames Lesen und Diskutieren macht Sprache als sozialen Raum erfahrbar und initiiert Handlungsfähigkeit.
Die Auswahl der Texte erfolgt über inhaltliche Nähe zu anderen Veranstaltungen des Semesters. Ebenso gibt es gemeinsame Kino- und Ausstellungsbesuche.
ARG #1: 4.10.2021, 18 – 19:30 Uhr, hybrid
Text Donna Haraway, Staying with the trouble, Einleitung
ARG #2: 18.10.2021, 18 – 19:30 Uhr, nur Zoom
Text Donna Haraway, Staying with the trouble, Chapter 2:
Tentacular Thinking. Anthropocene, Capitalocene, Chthulucene
ARG #3: 1.11.2021, 18 – 20 Uhr, nur Heiligenkreuzerhof
Film Fabrizio Terranova: Donna Haraway – Storytelling for Earthly SurvivalARG # 4: 15.11., zoom
Text Donna Haraway, Unruhig bleiben. Kapitel 8: Camilles Geschichten. Die Kinder der Kompostisten
ARG # 5: 29.11., zoom
Text adrienne maree brown, Emergent Strategy. Kapitel: FRACTALS: the relationship netween small and large
ARG # 6: 29.11., zoom
Text adrienne maree brown, Emergent Strategy. „Introduction“ und „principles of emergent strategy“
ARG # 7: 10.1.2022, zoom
Text Audre Lorde, Poetry is not a Luxury + bell hooks, Theory as Liberatory Practise (in: Teaching to Transgress)
ARG # 8: 24.1.2022, zoom
Text Yener Bayramoglu, María do Mar Castro Varela, Post/pandemisches Leben. Eine neue Theorie der Fragilität

BODY REPAIR
Feldenkrais Methode
mit Philipp Ruthner
Termin Sonntag 18–19.30 Uhr, 14-tägig (Wintersemester 2021/22)
Termine 7. 11., 21. 11., 5.12., 19.12., 9.1., 23.1.
Ort Hybrid: vor Ort und Zoom
Kosten Einzeltermine € 18 / Semesterbeitrag € 100
Mit der Feldenkrais Methode werden Bewegungen und gerichtete Aufmerksamkeit genützt, um Körperbilder zu klären, Fehlfunktionen zu hinterfragen, vergessen geglaubte Orte und Bewegungen zu reaktivieren und die Bandbreite der Bewegungen zu erweitern. Grundsätzliche Fragen sind: Was ist die Basis unserer Entwicklung? Was haben wir mit anderen Spezies gemeinsam? Was formt unser Selbstbild und wie formen wir die Welt? Effekte können sein: gesteigerte Beweglichkeit, verbesserte Koordination und Haltung, erhöhte körperliche Vitalität und emotionales Wohlbefinden, Schmerzfreiheit, ein größerer Bewegungsumfang, gesteigerte Selbstwahrnehmung, mehr Präsenz und vieles mehr. Mitzubringen: gemütliche Alltagskleidung, Matte oder Decke
Philipp Ruthner studierte Bewegungswissenschaften in Wien und absolvierte die Ausbildung zum Feldenkraislehrer in Berlin. Er arbeitet seit 16 Jahren im Einzel- und Gruppenunterricht mit Menschen an der Verfeinerung von Körperwahrnehmung und dem Aneignen neuer oder vergessen geglaubter Bewegungsmöglichkeiten. www.philippruthner.com

Freitag, 17. Dezember, 13–16 Uhr
OFFENES ATELIER
HADERNPAPIER / BLAU
BRING YOUR OLD JEANS – MAKE YOUR OWN PAPER
mit Beatrix Mapalagama (Leiterin der Papierwerkstatt)
Ort Papierwerkstatt Angewandte, Vordere Zollamtstraße 7, 1. Stock
Kosten 12 Euro



Hadernpapier hat eine lange Tradition. Die ersten Papiere, die seit dem Mittelalter entstanden, waren aus aus Leinen. Hadernpapier besteht aus bereits gekämmten und gesponnenen Fasern, die wesentlich länger sind als alle Fasern, die die Industrie verwendet. Dadurch ist Papier aus Textilien extrem stabil und langlebig.
Wir verwenden in diesem Workshop ausschließlich alte, kaputte Jeans, um blaue Färbungen zu erhalten. Bereits eine Woche vor dem Workshop zerschneiden wir im Offenen Atelier die Stoffe, die dann in der Papierwerkstatt für uns vorbereitet werden.

Donnerstag, 18. November, 10 – 13 Uhr
treecycle BAUMPFLANZUNG
mit Johannes Wiener und Theresa Schütz
Ort/Treffpunkt Zukunftshof (Haschahof)
Anreise Info siehe hier
Mitzubringen Warme Kleidung (es gibt keine Aufwärmmöglichkeit)
Kosten free



Bei diesem Workshop werden wir zusammen mit Johannes Wiener und Theresa Schütz von treecycle sowie Jugendlichen und einem Trainer von Jobtrain (Volkshilfe Wien) einen ausgewählten Baum in einen Container umpflanzen, der von der Klasse für Alle betreut und über den Winter an einem Zwischenstandpunkt im Umfeld der Angewandten aufgestellt werden wird. Wir werden mit dem von uns aufbewahrten Totholz der Superflux Ausstellung arbeiten und es in das Substrat für den neuen Baum untermischen. treecycle bringt als ökologisch und sozial nachhaltiges Stadtmöbel Lösungen für überhitzte Grätzln. Das Herzstück jedes treecycles ist ein Baum mit dazugehörigem Wasserturm. Der Kreislauf des urbanen Designermöbels erhält sich selbst und ist nahezu unabhängig von urbaner Infrastruktur. Elemente und Bepflanzung werden standortspezifisch gewählt und machen das Stadtmöbel zur maßgeschneiderten schattigen Insel.
treecycle ist ein Projekt von Theresa Schütz, Rüdiger Suppin und Johannes Wiener mit den Kooperationspartner:innen AusbildungsFit Jobtrain – Volkshilfe Wien und WUK work.space

Samstag, 13. November, 14 – 16 Uhr
CRACKS IN THE SYSTEM
Ein Stadtspaziergang mit Aurora Zordan
von AA nanotourism Visiting School
Ort/Treffpunkt Cafe Ignaz & Rosalia (Stand 37) at Meidlinger Markt
Language English
Kosten free

How can wild and unregistered trees provide a new form of ‘climate literacyʼ and an alternative greening strategy for the city?
The project discovers and tells the stories of wild, unregistered trees which find their own way through the urban fabric. In collaboration with locals – biologists, tour guides, politicians and other inhabitants – newly found wild trees were identified and documented through an alternative narrative of their urban existence, in a project in Meidling in summer 2020. The project sets a critical stand against the existing bureaucratic model of “urban greening” and reveals the role of self-planted trees’ within the city and their story as a legible symptom of a larger global issue – the climate crisis.
In this walk, the area will be expanded – We will start in the first district, look along the Wienfluss, and then take the U4 to Meidling – and old sites revisited for old and new plants and trees.

Samstag 6. November, 11-13 Uhr
ZEICHNEN IST POLITISCH
mit Mekhala Dave und Elka Krajewska
Ort Klassenräume im Heiligenkreuzerhof
Sprache Englisch
In Kooperation mit Akademie der bildenden Künste Wien, kunst.schule wien, SOHO in Ottakring, VBKÖ sowie dem Verein Solidarity Matters
Bitte um Anmeldung: r.sircar@akbild.ac.at

Die Workshopreihe Zeichnen ist politisch verbindet aktuelle emanzipierende zeitgenössische Zeichenpraxen, die künstlerischen Selbstausdruck, politische Artikulation und solidarische ästhetische Praxis verknüpfen, mit aktualisierender Erinnerungsarbeit an das Wirken von Gerda Matejka-Felden (1901–1984), die an der Akademie der bildenden Künste Wien als erste Frau ab 1947 zuerst außerordentliche Professorin und dann zwanzig Jahre später als ordentliche Professorin war.
Zeichnen macht es möglich, auch in beengtem Raum und mit geringen ökonomischen Ressourcen künstlerisch und politisch tätig zu sein. Zwischen dem Zeichnen und der historischen Frauenbewegung gibt es viele Zusammenhänge. In dieser politischen künstlerischen Tradition von Selbstermächtigung und Selbstausdrucks durch das Zeichnen stehen aktuelle Arbeiten von in Wien lebenden Künstler*innen. Veronika Dirnhofer hat 2015 die MORE Initiative für unbegleitete geflüchtete Jugendlichte initiiert, aus der der Verein Solidarity Matters hervorgegangen ist.
Zeichnen ist politisch ist eine Workshopreihe, die ein Jahr lang kontinuierlich Aufbauarbeit leistet, einen Zeichenkreis aufzubauen und Institutionen miteinander zu vernetzen, die mit emanzipierender künstlerischer Praxis befasst sind. Migrantisch und diasporisch positionierte Künstler:innen werden im Rahmen von Zeichnen ist politisch Workshops geben.
Klasse für Alle freut sich, Teil der Reihe zu sein.

KICK-OFF, Oktober 2021
Sonntag, 10. Oktober, 14–16.30 Uhr
MENDING WORKSHOP — Prick & Stitch
mit Celia Pym
Language Englisch
Ort Zoom / Klassenräume im Heiligenkreuzerhof
Teilnehmer:innen: max. 12 Personen
Ausgebucht! Warteliste ist möglich
Celia wird per Zoom unterrichten, eine Teilnahme per Zoom ist möglich. Fünf Plätze sind für ein gemeinsames Arbeiten im Heiligenkreuzerhof reserviert.


“Mending” ist eine Klasse, die die textile Reparatur von Kleidung erforscht, und auch die Fragen des Wie und Warum. Behutsamkeit und Fürsorge von Reparatur werden in den Mittelpunkt gestellt. Das Ziel des Workshops ist es, Flick-Techniken zu üben – vor allem jene des Stopfens. Wir werden von Künstler:innen lernen, die mit Repair arbeiten. Wir werden Kenntnisse in gewebtem und gestricktem Stopfen erwerben und üben. Es wird auch die Gelegenheit geben, eigene beschädigte Kleidungsstücke zu reparieren.
Mitzubringen sind kaputte Kleidungsstücke, bevorzugt aus Wolle oder gestrickt, für die Reparatur-Möglichkeiten besprochen werden sollen.
Es sind keine Vorkenntnisse in Stopfen, Stricken oder Nähen erforderlich.
Celia Pym ist Künstlerin und lebt und arbeitet in London. Seit 2007 erforscht sie Beschädigung und Reparatur bei Textilien. Sie hat umfassende Erfahrung mit einer großen Bandbreite und Geschichte von Beschädigung, von einfachen Mottenlöchern bis hin zu Brandunfällen. Ihre Arbeiten wurden international gezeigt. www.celiapym.com

Samstag, 9. Oktober 2021, 15:30–18 Uhr
Der Spaziergang als kollektive Methode des Verlernens
mit Carla Bobadilla
Sprache Deutsch; English whisper translation will be available
Treffpunkt Heiligenkreuzerhof, Stiege 8

Dieser Streifzug mit Carla Bobadilla ist eine Suche nach Spuren kolonialer Vergangenheit. Er beginnt im Heiligenkreuzerhof und führt über die Wiener Innenstadt und das Weltmuseum zum Schmetterlingshaus im Burggarten. Dabei steht im Fokus, wie vor allem der Handel und die seit dem 19. Jahrhundert entstehende Disziplin der Botanik das Begehren für die Anderen und das Andere zeigen, aber gleichzeitig Ausschlüsse produzieren. Es werden Hausfassaden, Denkmäler, Geschäftslokale und Stadtgeschichte aufgegriffen und in neue Beziehungen gebracht. Der soziale Raum der Stadt, den wir alltäglich erfahren und herstellen, ist ein von Geschichten beladener Raum, der hinterfragt und kritisch betrachtet werden soll. Zentral dabei ist der gemeinsame Reflexions- und Diskussionsprozess.
Carla Bobadilla ist eine forschende Künstlerin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung von Kommunikations- und Vermittlungspraktiken, insbesondere in den Bereichen der postkolonialen Kritik und der Critical Race Theory. Als Senior Lecturer an der Akademie der bildenden Künste in Wien lehrt sie, wie Formate entwickelt werden können, die eine Verhandlung von Fragen zum kulturellen Erbe innerhalb eines postkolonialen Kontextes unter Verwendung dekolonisierender Methodologien ermöglichen.
www.carlabobadilla.at

Freitag, 8. Oktober 2021, 19 Uhr
Kader Attia, The Body’s Legacies Part 2: The Postcolonial Body
FILM SCREENING (Kader Attia wird nicht anwesend sein)
anschließend GESPRÄCH mit Simon Inou, Journalist und Soziologe
Sprache / Film Französisch mit engl. Untertiteln
Sprache / Gespräch Deutsch und Englisch (je nach Bedarf)
Ort Klassenräume im Heiligenkreuzerhof, Stiege 8, EG
Aufgrund von Covid-Regelungen limitierte Teilnehmer:innenzahl (15 Personen), wir bitten um Anmeldung!
In diesem Film lässt Kader Attia Menschen zu Wort kommen, die zutiefst in die Nachwirkungen postkolonialen Lebens und dessen kulturelle, psychologische, politische und philosophische Auswirkungen verwickelt sind. Intellektuelle und Kulturarbeiter:innen westlichen und nicht-westlichen Hintergrunds erzählen von ihrem Wissen über und ihren Erfahrungen mit Verletzungen und Repair, vor dem Hintergrund alltäglicher Erfahrungen.
Kader Attia legt in seiner künstlerischen Praxis einen Fokus auf die Themen “Verletzung” und “Repair”. Wunden im Heilungsprozess sichtbar zu lassen anstatt sie zu verstecken, ermöglicht Einsichten und zeigt Möglichkeiten der Heilung, mit einem neuen Verständnis für kulturelle Unterschiede.
Kader Attia wuchs in Paris und Algier auf. Die Erfahrung mit unterschiedlichen Kulturen, deren Geschichte über die Jahrhunderte hinweg von reichen Handelsbeziehungen, Kolonialismus und multi-ethnischen Gesellschaften geprägt war, hat seinen interkulturellen und interdisziplinären Zugang wesentlich geprägt und ihn zur Auseinandersetzung mit “Repair” geführt, einem Konzept, das er philosophisch in seinem Schreiben und symbolisch in seinen künstlerischen Arbeiten weiterentwickelt hat.
Simon Inou ist Journalist, Soziologe und Aktivist. Er wurde in Kamerun geboren und lebt seit 1995 in Österreich.

Dienstag, 5. Oktober 2021, 12.30–15.30 Uhr
GEFÜHRTE AUWANDERUNG — Wie geht es dem Auwald?
mit dem Nationalparkförster Ing. Thomas Neumair
Sprache Deutsch
Ort Nationalpark Donauauen



Alte Bäume sind von unschätzbarem Wert für die Natur, bilden einzeln oder als Wald den Lebensraum für unzählige Organismen. Der Auwald mit Totholz ist Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Wir erwandern uns im Gespräch Wissen über dieses besondere Zusammenleben und unsere Verantwortlichkeit.
Montag, 4. Oktober 2021, 10–14 Uhr
AKTIONSGRUPPE STADTBAUM
„Waldarbeit“ – Mithilfe beim Abbau der Installation und Gespräche
Sprache Deutsch / Englisch
Ort MAK, Museum für angewandte Kunst


Die Bäume der Installation werden nach Ausstellungsende wieder der Natur übergeben. Das Projekt ist so konzipiert, dass alle Komponenten der Installation ein Nachleben haben, um den CO2-Fußabdruck bestmöglich zu neutralisieren, d.h. das Holz wird wieder der Natur zurückgegeben. Beim Helfen und Arbeiten mit Holz wollen wir Ideen weiterspinnen.
Nicht nur für Teilnehmer:innen der Aktionsgruppe Stadtbaum, sondern für alle, die hinter die Kulissen einer Museumsinstallation blicken möchten und/oder gerne mit totem und lebendem Holz arbeiten.

Sonntag, 3. Oktober 2021, 16–18 Uhr
LAST MINUTE AUSSTELLUNGSBESUCH — Invocation for Hope
Führung durch die Installation und Gespräch vor Ort
mit der Künstlerin Anab Jain (Superflux)
Sprache Englisch
Ort MAK, Museum für angewandte Kunst. Geänderter Treffpunkt: direkt bei der Installation, große Ausstellungshalle, Erdgeschoß


In dieser Installation versetzt Superflux uns Besucher:innen in die Vision einer post-anthropozentrischen Zukunft, die nicht mehr vom Menschen allein bestimmt wird. Mehrere Hundert Bäume, die im Frühjahr bei einem Waldbrand verbrannt sind, wurden in Kooperation mit dem Forstamt und der Feuerwehr von Neunkirchen ins MAK gebracht. Während wir durch diesen künstlichen Wald gehen, können wir wahrnehmen, dass die Baum-Skelette ihre Fruchtbarkeit an die Erde um uns herum zurückgeben. Gleichzeitig werden hier zukünftige Welten zum Leben erweckt und wir können neue Möglichkeiten für ein ökologisches, ökonomisches und emotionales Miteinander überlegen und erfinden. Und: Wir lernen ein Verständnis für einen zukünftigen, neuen Begriff von “Natur”.
www.mak.at/invocationforhope
www.superflux.in

Freitag, 1. Oktober 2021, 17–18:30 Uhr
AKTIONSGRUPPE STADTBAUM + treecycle
Erstes Treffen der “Aktionsgruppe Stadtbaum”
mit Theresa Schütz und Johannes Wiener (zusammen mit Rüdiger Suppin leiten sie das treecycle Projekt) bei der Prototypenpräsentation in der Ausstellung FUNGHI
Ort Das T/abor, Taborstraße 51/3, 1020 Wien


treecycle – das Stadtmöbel als Ökosystem präsentiert seinen Prototypen »PARK 10METER« bei der VIENNA DESIGN WEEK. Das aus einer Grätzl-Oase hervorgegangene und in Kooperation mit Jugendlichen der VOLKSHILFE Wien und WUK.WORKSPACE entwickelte Parklet zeigt sich im Rahmen der Ausstellung »FUNGHI« im T/abor – Raum für Kunst und transdisziplinäre Zusammenarbeit. Die „Aktionsgruppe Stadtbaum“ der Klasse für Alle trifft sich hier zum ersten Mal in diesem Semester. Theresa Schütz und Johannes Wiener vom treecycle Team werden uns vom treecycle Projekt erzählen, und zusammen werden wir planen, wie wir über das Semester hinweg zusammenarbeiten können. www.treecycle.at
www.viennadesignweek.at
