ZEICHNEN MIT ANDEREN (MENSCHLICHEN UND
MEHR-ALS-MENSCHLICHEN WESEN)

Im Frühjahr und Sommer zeichnen wir an 6 Terminen in unterschiedlichen Gärten und Räumen. Sechs Künstler:innen sind eingeladen, das gemeinsame Arbeiten anzuleiten. Diese stellen zu Beginn ihre künstlerische Praxis vor, nach dem gemeinsamen Arbeiten spricht, wer mag, über die entstandenen Zeichnungen.
Begegnungen mit anderen Lebewesen, menschlichen wie mehr-als-menschlichen, sind der Ausgangspunkt für die eigene zeichnerische Praxis. Das Gemeinsame kann dabei bedeuten, ruhig nebeneinander zu arbeiten, voneinander zu lernen, miteinander genauer zu schauen, gemeinsam Blockaden zu überwinden – aber auch, zusammen auf einem Blatt zu zeichnen. Der “Garten” offenbart eine magische Ordnung: das Zeichnen wird zur Interaktion mit Menschen, Erde, Wasser, Pflanzen, Insekten und Jahreszeiten. Welche Vorstellungen (eines Abbildes, einer Pflanze, eines Tieres) habe ich im Kopf und was verändert sich im zeichnerischen Prozess? Wie verhält sich mein Körper, von den Augen über die Berührungen der Hände zum Bleistift, zum Blatt Papier, zur Natur? Wie bringe ich Ertastetes (samtig, zart, hart, zerbrechlich) zur Darstellung, wie Gerüche, Gefühle, Wind, Berührungen? Was lerne ich über die Freude an unerwartet entstandenen Bildern und im Miteinandersein? 

Einfache Zeichenmaterialien (Papier in unterschiedlichen Formaten, Bleistifte, Kohle, Buntstifte) werden zur Verfügung gestellt. Lieblingsstifte, falls vorhanden, bitte mitbringen.

ZMA #5
mit Nora Severios
Ort Schulgarten Kagran, Donizettiweg 29, 1220 Wien
Termin Donnerstag 1. Juni, 15–18 Uhr
Wir bitten um Anmeldung!

Nora Severios, Keeping up with the Kurds

Nora Severios versucht in ihren Arbeiten Beziehungen zu Ihrer Umwelt zu schaffen, indem sie Interessensfelder physisch, performativ und forschend in ihren Ursprüngen und Einzelbestandteilen erkundet, sowie in der Gegenwart neu zusammensetzt und verarbeitet. Severios beschäftigt sich mit Ausprägungen von Domestikation, Naturbegriffen, Koexistenz und Nutzungsbeziehungen. Nora Severios studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie war Teil von Handspells. Preis der Kunsthalle Wien 2021.
noraseverios.com

ZMA #6
mit Mila Balzhieva
Ort Staudengarten Oberlaa
Termin verschoben auf Herbst 2023

Mila Balzhieva ist eine interdisziplinäre Künstlerin und Designerin, die in der Republik Burjatien geboren wurde und derzeit in Wien lebt. Ihre Arbeit befasst sich mit botanischen Themen und der Kommunikation zwischen den Arten durch Bio- und digitale Medien, Textilien, Installationen und Zeichnungen mit Schwerpunkt auf dekolonialen Praktiken, Posthumanismus und Schamanismus. Sie nahm an Projekten mit dem CERN, der Biobank Graz, der Biennale Venedig – Biennale Sessions und der Vienna Design Week teil.
In dieser Sitzung werden wir an der Imagination von Pflanzenchimären arbeiten und sorgfältige Beobachtung und wahrheitsgetreue Linien trainieren.

ARCHIV FRÜHJAHR/SOMMER 2023

ZMA #4: Botanische Illustration
mit Margareta Pertl
Ort Botanischer Garten Wien
Termin Donnerstag, 4. Mai, 15–17:30 Uhr

Margareta Pertl studierte an der Akademie für Bildende Künste in Wien und erhielt dreimal den Fügerpreis für ihre Zeichnungen. Die Royal Horticultural Society, London, zeichnete sie mehrmals für ihre Orchideenaquarelle aus. Seit 1998 illustriert Margareta Pertl Orchideen der Sammlungen der National Botanic Gardens, Glasnevin, Dublin, und des Botanischen Gartens der Universität Wien. Zweimal hat sie an einer Expedition nach Madagaskar teilgenommen und ist Research Fellow of the University Core Facility Botanical Garden, Faculty of Life Sciences. Seit 10 Jahren gibt sie Kurse in botanischer Illustration und ist Gründerin der Gesellschaft „Wiener Schule der botanischen Illustration“. Margareta Pertl lebt und arbeitet in Wien und Dublin.
margaretapertl.com

ZMA #3
mit Ulrike Köppinger
Ort Stadtpark. Treffpunkt Eingang Parkring / MAK Weiskirchnerstraße, beim Blumenstand
Termin Donnerstag, 20. April, 17–19 Uhr

I know what i see 
I trust what I know 

Let´s explore what lies beyond what we are taught to see

Ulrike Köppinger zeichnet und malt aus der Erinnerung nach ihren Spaziergängen und Wanderungen. Diese Erinnerungen schließen die visuellen Eindrücke als auch die inneren Vorgänge mit ein. Musik spielt eine genauso zentrale Rolle wie Erlebtes, Gefühltes, Gesehenes.
Fragmente, die dann wieder verbunden werden, die intensiven Farbfelder, die sich an den Rändern auflösen, sich an einer anderen Stelle wieder verdichten und durch große gezeichnete Halbkreise verbunden sind: Es sind skizzenhafte, unterbrochene und fragile, feine Linien, die kaum sichtbar sind bis hin zu intensiven Farbflächen, die mehr sind als nur Licht, sie sind Energiefelder …
Ihre Arbeiten waren unter anderem bei Galerie Gabriele Senn in Wien oder in Salzburg bei Mario Mauroner zu sehen. 2008 wurden ihre Arbeiten mit dem Birgit-Jürgenssen Preis ausgezeichnet und 2022 waren sie für den Strabag Art Award nominiert.
ulrikekkoeppinger.com
@ulrikekoeppinger

ZMA #2: Eutonie-Sequenzen
mit Priska Morger
Ort Atelier im Heiligenkreuzerhof
Termin Donnerstag, 30. März, 17–20 Uhr

Eutonie kann als Vorbereitung verstanden werden. Es handelt sich um eine Technik mittels Spannung und spannungslösenden Übungen, die zu mehr körperlichem Bewusstsein führt und dadurch den zeichnerischen
Ausdruck befreiter unterstützt. Die Eutonie Übenden werden durch neutrale Ansagen von mir angeregt, inspiriert, sich in Ruhe und Bewegung zeichnerisch spürend wahrzunehmen: wahr-nehmen, an-nehmen, was wahr ist, im Jetzt und in der eigenen Wirklichkeit des zeichnerischen Augenblicks!

Priska Morger war 2011–2021 die künstlerische Leiterin des Instituts Mode-Design in Basel, wo sie weiterhin als Lehrende mit dem Programm Doing Fashion am überlieferten Modebegriff rüttelt: Doing fashion has free spirit in its hands – not a soul for sale. Priska verbindet in Lehre und eigener Arbeit einerseits Handwerk mit Erfahrung, das eigene Eutonie Körperwissen und andererseits profunde Kenntnisse der Modegeschichte mit gegenwärtigen Bedürfnissen und Möglichkeiten. Sie fördert die Wichtigkeit, tiefer zu schauen, nicht an der Oberfläche zu verweilen, um neue überraschende Kombinationen zu ermöglichen.
@priska_morger
@hgkbasel_doingfashion
@hgkbasel_fhnw

ZMA #1
mit Elka Krajewska
Ort Atelier im Heiligenkreuzerhof
Termin Donnerstag, 16. März, 17–19 Uhr

Elka hat uns “blackbird songs” ins Atelier gebracht und uns durch
Übungen zu Wahrnehmung & Bewusstsein geführt. Eine überraschend großartige Erfahrung war ein Prozess, der zum gemeinsamen Zeichnen geführt hat.

Als interdisziplinäre Künstlerin, deren Arbeit auf Kollaborationen beruht, erweitert Elka Krajewska die Grenzen der Kunst, indem sie nicht nur verwendet, was sie sieht und fühlt, sondern ebenso Elemente ihrer Biografie. Die gebürtige Warschauerin migrierte 1989 nach New York, wo die downtown Performance- und Musikszene ihre fließende Einstellung zu Materialien und Ästhetik geprägt hat. Ihr Werk wechselt ständig zwischen den Medien: Malerei, Skulptur, Video, Fotografie, Performance. Sie arbeitet mit anderen Künstler:innen, Komponist:innen und Dichter:innen sowie, bis zu derem Tod 2022, mit ihrer Mutter KrajM zusammen. Elka teilt ihre Zeit zwischen Wien, Warschau und New York.
elka.net
@elkakrajewska

ARCHIV HERBST/WINTER 2022/23

IF YOU CAN’T MAKE SENSE,
YOU CAN STILL DRAW PLANTS

zeichenworkshop 


mit Christian Bazant-Hegemark
Orte Gärten + Ateliers am Heiligenkreuzerhof, Zukunftshof, Hof der Angewandten Oskar Kokoschkaplatz 2 u.v.m.

In diesem vierteiligen Workshop soll die Welt durch Zeichnen erfahrbar und die eigene, individuelle und oft unerwartete Art des Zeichnens verständlich gemacht werden. Aufgeschlossenheit und Neugier sind die Grundlage, um die Welt zu reflektieren. Ziel ist es, das Zeichnen als Strategie zu integrieren, um Prozesse der Reflexion, Selbstbeobachtung und Meinungsbildung zu dokumentieren. Was bedeutet es, zu zeichnen? Wie zeichnet man eine Erfahrung, ein Gefühl oder eine Erinnerung, eine Meinung, eine Hoffnung oder ein Anderssein? Wie zeichnet man dann bestimmte Pflanzen, Landschaften oder Menschen? Wie kann man die Veränderung der Dinge im Laufe der Zeit zeichnen? Wie kann man zeichnen, wenn man nicht zeichnen kann? Wie zeichnet man gemeinsam?  Der Workshop fördert das Experimentieren, der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Prozess, die Ergebnisse sind optional. Es geht auch darum, eine Beziehung zum Garten mit seinen nicht-menschlichen Spezies als emotionalem und sozialem Raum herzustellen. Christian Bazant-Hegemark bietet Hinweise und Anleitungen, um in die Welt des Zeichnens einzutreten. 

Christian Bazant-Hegemark arbeitet vor allem mit Zeichnung, Malerei und Code. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Verarbeitung von Traumata, Introspektion und das menschliche Bedürfnis, einen Platz in der Welt zu finden. Neben seiner künstlerischen Praxis ist Bazant-Hegemark in verschiedenen Projekten aktiv, die darauf abzielen, die Dynamik der Kunstwelt transparent zu machen. bazant-hegemark.com, instagram.com/christianbazanthegemark

©Anahita Asadifar